Sehr starke Beteiligung beim Horst-Nebel-Preis 2017
Bei 44 Meldungen fanden sich 42 Boote aus D und Schweiz zum Horst-Nebel-Preis beim DTYC ein, darunter ein Damenteam.
Doch zunächst stand das leibliche Wohl im Vordergrund. Beginn der Regatta war am Samstag um 11:00 Uhr mit dem traditionellen Weißwurstfrühstück und Getränken, gestiftet von der H-Boot Klasse im DTYC. Nach der Begrüßung und Steuermannsbesprechung durch Wettfahrtleiter Christian Pickel um 11:30 Uhr, war die Auslaufbereitschaft für 12:00 Uhr geplant. Wegen anfänglicher Flaute wurde die Bereitschaft jedoch verlängert.
Wie im Vorjahr lief die Flotte gegen 13:00 Uhr bei leichten östlichen Winden aus, einem seit ein paar Jahren nun häufiger auftretenden Wetterphänomen, das zu der Tageszeit weder üblich war noch von einschlägigen Wind- und Wetterexperten vorhergesagt wurde. Gängige Wetter-Apps sagten nämlich einen westlichen Wind mit 6-7 Knoten voraus.
Flugs war die Bahn aufgebaut, ein Up- und Down Kurs mit Verholer und einem Leegate, am Ende ein Halbwindschlag mit Ziel hinter dem Start-/Zielschiff. Als Sollzeit waren 60 Minuten vorgegeben, das Zeitlimit betrug 90 Minuten.
Der 1. Startversuch musste durch einen Winddreher nach links abgebrochen werden, doch der 2. Versuch klappte dann. Vier Segler starteten mit etwas zu viel Elan und zu früh, darunter Walter Pulz/FSV, der letzte Woche den Roseninselpokal in Feldafing gewonnen hat. Windlöcher und Dreher erschwerten das Vorankommen, und das Finden der richtigen Seite war nicht leicht. Das Feld zog sich so immer weiter auseinander. Nach 55 Minuten war Peter Zauner/YCSS als Erster im Ziel, gefolgt von Micki Liebl/MYC und Knut Viehweger/YCL, de sich als Segler vom Rhein am Starnberger See offensichtlich sehr gut orientieren konnte. Der Letzte schaffte es nicht mehr innerhalb der Zielzeit von 20 Minuten und ersegelte sich bereits in der 1. Wettfahrt ein DNF.
Direkt im Anschluss wurde die 2. Wettfahrt folgte bei annähernd gleichen Windverhältnissen die 2. Wettfahrt, die allerdings erst nach 2 allgemeinen Rückrufen unter Flagge „P“ und „U“ mit Black-Flag durchging. Schwer kalkulierbare Windlöcher trennten erneut die Spreu vom Weizen. Diesmal siegt Torsten Müller/YCM vom Bodensee vor Peter Zauner und Friedrich Hauger/DTYC. Alle Boote erreichten diesmal innerhalb der Zielzeit die rettende Zielline.
Und da der Südostwind immer noch ausreichend mit 5-6 kn stand, wurde alsbald die 3. Wettfahrt gestartet, diesmal sofort mit der schwarzen Flagge. Zunächst ging es über Rechts am schnellsten, nur oben am Luvfass war die linke Seite bevorzugt. Auf dem Vorwindschlag war die Suche nach Wind ebenso schwierig wie bei den anderen Wettfahrten zuvor. Schließlich siegte Sven Holzer/SVS vom Bodensee vor Peter Zauner und Friedrich Hauger. Peter Zauner sichere sich damit bereits nach 3 Wettfahrten mit nur 5 Punkten den Gesamtsieg in dieser Regatta.
Beim Einlaufen im Hafen gegen 18:00 Uhr wählten die meisten ein Radler als Getränk ihrer Wahl, unterlegt von Focaccia, damit der Alkohol nicht zu schnell ins Blut steigt. Später war dann ein Grillabend angesagt mit Pulled Pork, Grillwürstel und Fleischpfanzerl sowie mehreren Salaten, abgerundet durch mehrere Bleche Tiramusu, zubereitet und gereicht durch unseren Südtiroler Wirt Andreas Fink. Noch spät am Abend war die Terrasse bei sommerlichen Temperaturen gut besucht.
In der Nacht zum Sonntag fegte dann um 2:00 Uhr ein Gewitter mit Starkregen über den Starnberger See. 3 gefaltete Sonnenschirme wurden dabei umgeweht, und auch eine Kiste mit Sitzpolstern wurde umgeworfen, ohne allerdings einen Schaden zu verursachen. In der Früh waren dann alle Boote nur noch etwas feucht.
Auslaufen war für 10:00 Uhr angesagt, was die Wettfahrtleitung auch wörtlich nahm und das Feld bei westlichem Wind auf den See schickte. Die Windprognose sagte zwar mehr als für Samstag voraus, doch das war nicht erkennbar. So wurde die 4. Wettfahrt sofort mit Black Flag gestartet, und wenn auch der frische Wind von Norden zu kommen schien, es ging zweimal über links, allerdings durchsetzt von vielen Drehern. Diesmal konnte Micki Liebl den Wind am besten lesen und gewann diese Wettfahrt, gefolgt von Sven Holzer und Matthias Bell/FSV.
Nachdem auch kein Protest eingereicht wurde, konnte die Siegerehrung zügig durchgeführt werden, einige Boote hatten bereits ausgekrant und waren sogar bereits reiserfertig verpackt. Von Intersport Thallmair gab es einige Sonderpreise, die vom Wettfahrtleiter mit launigen Worten präsentiert wurden: Eine Box mit Kraftriegeln erhielt der Letzte, der alle Wettfahrten segelt hat; Die Sportsocken gingen an das Damenteam aus der Schweiz; 3 Sonnenbrillen an das jüngste Team mit einem Alter von zusammen 50 Jahren; der jüngste Teilnehmer Lasse Holzer erhielt eine blaue Trinkflasche.
Den Horst-Nebel-Preis gewann somit Peter Zauner aus Seeshaupt, der sogar einen 4. Platz in der 4. Wettfahrt streichen konnte. Den 2. Platz belegt Sven Holzer aus Konstanz, gefolgt von Thorsten Müller vom Bodensee, der zur 4. Wettfahrt nicht mehr antreten brauchte. Sven Holzer durfte sich als bester auswärtiger Segler über eine große Bootslaterne als Wanderpreis freuen. Jeder Teilnehmer der Top-Ten Mannschaften erhielt eine Flasche eine Flasche Wein. Erster Leidtragender war Knut Viehweger als Elfter, der dafür ein weißes H-Boot Halbmodell als Wanderpreis mit nach Hause nehmen durfte.
Abschließend ergriff Peter Zauner das Wort und bedanke sich beim Wettfahrtkomitee für die souveräne Durchführung der drei Wettfahrten am Samstag bei nicht einfachen Bedingungen. Unser Wettfahrtleiter bedankte sich seinerseits bei allen Teilnehmern für ihre Geduld und Disziplin bei allen Wettfahrten und wünschte eine gute Heimreise, verbunden mit dem Wunsch, nächstes Jahr wiederzukommen.
Andreas Haindl, GER 1414